Anaximenes

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Lebensdaten

  585 v. Chr. Geburt in Milet
  525 v. Chr. Tod in Milet

die Luft als Urgrund

  

Zentrales Thema bei Anaximenes bildet die Suche nach dem Urgrund. Wie Thales sieht Anaximenes den Urgrund in einer sichtbaren Substanz. Ihm schien aber das Wasser, das ja nur einen Teil der Erde bedeckt, dazu aber nicht geeignet.

Die Auswirkung des Urgrundes bei Anaximandros war durch die Ausscheidung der Gegensätze nur halbwegs klar geworden. Dieses Prinzip konnte aber nur dann aufrechterhalten werden, wenn alle qualitativen Unterschiede der sichtbaren Dinge auf ein Mehr oder Weniger an Substanz bei gleichem Volumen zurückgeführt wurden.

Anaximenes hatte nun bemerkt, dass mit der Erwärmung eine Ausdehnung, mit der Abkühlung eine Zusammenziehung der Körper verbunden ist. Und so zieht er den kühnen Schluss: Aus dem Urgründe gehen alle Dinge durch Verdichtung oder Verdünnung hervor. Aus diesem Grunde ist für Anaximenes die Luft der Urstoff.

Kosmologie und Meteorologie

Anaximenes wendet das Prinzip der Luft als alleinigem Urgrund auf den Kosmos und auf verschiedene Phänomene in der Natur an.

Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass er als Erster den anschaulichen Beweis für die Kugelgestalt der Erde lieferte, denn er erkannte während einer Mondfinsternis, dass diese vom Erdschatten hervorgerufen wird und dieser Erdschatten gekrümmt ist. Die Erde schwimmt als Scheibe auf dem Luftmeer, der Himmel ist ein halbkugelförmiges Kristallgewölbe, an dem die Sterne wie Nägel befestigt sind.

Auch soll der Begriff Fixstern auf seine Kosmologie zurückgehen, denn er sah den Himmel als halbkugeliges Gewölbe an, auf dem die Sterne befestigt sind.

  
Die Gestirne sind aus der Erde entstanden, dadurch dass die Feuchtigkeit von dieser emporgestiegen ist. Als diese sich verdünnte, entstand das Feuer. Aus dem Feuer aber, das in der Höhe schwebte, bildeten sich die Gestirne.  (Hippolytos I 7,6)
Als sich die Luft verdichtete, ist zuerst die Erde entstanden, von ganz flacher Gestalt. Daher schwimmt sie auch begreiflicherweise auf der Luft. (Pseudoplutarch, 13 A 6)
Anaximenes behauptet, dass die Erde, wenn sie entweder durchnässt oder ausgetrocknet wird, Risse bekommt. Von den losgerissenen Erdmassen, die in die Tiefe stürzen, wird sie daher erschüttert. Dadurch entstehen die Erdbeben sowohl in Zeiten der Dürre als auch in Zeiten übermässiger Regengüsse.

Weblinks

www.philosophenlexikon.de/anaximen.htm
de.wikipedia.org/wiki/anaximenes