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Geboren in Klazomenae in Ionien (heute nahe Izmir, Türkei) |
Anaxagoras war Schüler des Hermotimus, der ebenfalls in Klazomenae lebte. |
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480 |
Leben Athen und wurde Freund und Mentor des Perikles. Hier lehrte er fast 30 Jahre. |
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Später wurde er zum Tode verurteilt wegen Gottlosigkeit. Er behauptete, die Sonne bestehe aus glühendem Gestein, was einer Entgötterung der Natur gleichkam. Perikles setzte sich für Anaxagoras ein und erreichte, dass Anaxagoras zwar nicht freigesprochen, wohl aber, dass die drohende Todesstrafe in eine andere umgewandelt wurde. Anaxagoras verließ Athen und lebte noch einige Jahre in Lampsakos. |
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428 |
Tod in Lampsakos (Hellespont) |
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Der Kosmos besteht aus untrennbaren, Ihrem Wesen nach
unendlich verschiedenen Grundteilchen.
Ursprünglich und von Ewigkeit her befinden sich diese sogenannten Samen,
die es in unendlichen Vielfalt gibt und
die qualitativ unveränderlich sind, in einem ungesonderten, chaotischen
Zustand. Die Spermata sind unendlich teilbar.
Die Urmischung der Stoffe wird durch die Vernunft in Wirbelbewegung versetzt. Durch eine immer mehr um sich greifende Sonderung erfolgt die Weltentstehung mit ihren zahlreichen Dingen und Lebewesen. Der Scheidung der Stoffe wirkt jedoch das Streben des Gleichen nach dem Gleichen entgegen. Da die Sonderung nicht vollständig ist, existieren immer noch alle Spermata in jeder einzelnen Erscheinung, deren Charakter lediglich durch das Übergewicht einer bestimmten Spermata gekennzeichnet ist. Im Spiel dieser gegensätzlichen Bestrebungen vollzieht sich die Bildung des Kosmos.
Der Entstehungsprozess ist ein Durchmischen und Trennen der Teilchen. Diese Teilchen verändern sich nicht. Wahres Sein entsteht und vergeht nicht. Aus nichts wird nichts. Alles kann aber auch nicht mehr werden, denn man muss erkennen, dass die Gesamtheit der Dinge weder mehr noch weniger wird.
Die Form der Erde ist flach und verharrt in schwebender Lage, weil sie von der Luft getragen wird. Nach Anaxagoras existiert kein leerer Raum. Sonne und Sterne sind nun glühende Gesteinsmassen, die von der Bewegung des Himmels herumgerissen werden.
Eine Mondfinsternis entsteht, wenn die Erde zwischen Mond und Sonne tritt. Eine Sonnenfinsternis tritt hingegen auf, wenn der Mond zwischen Sonne und Erde tritt. Das für uns Menschen sichtbare Licht des Mondes ist das reflektierte Sonnenlicht.
Der Nous (auch der Geist) ist die treibende Kraft des Universums. Er gab den Anstoß zur Sonderung der Stoffe. Seine Haupteigenschaften sind das Erkennen und das formen der Teilchen.
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Im Gegensatz zur Aussage des Empedokles, dass Gleiches nur durch Gleiches zu erkennen sei, erfolgt nach Anaxagoras die Wahrnehmung durch das Entgegengesetzte. Die Hand empfindet eiskaltes oder siedendheißes Wasser als schmerzhaft, während sie Wasser, das der Temperatur der Hand entspricht, kaum wahrnimmt.
Die sichtbare Welt zeigt uns stets nur eine Oberfläche der Wirklichkeit.
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