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Lebensdaten
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611 v. Chr. |
geboren in Milet
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Es ist wahrscheinlich, dass er Thales gekannt
hatte und
mit ihm in enger Gedankengemeinschaft gelebt hatte. Er wird auch als
Nachfolger und Schüler des Thales
von Milet bezeichnet.
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546 v. Chr. |
Tod in Milet |
Das
Apeiron
Der bleibende Urstoff ist das Apeiron,
nach Anaximandros das Unendliche oder Unbegrenzte,
welches
ständig bewegt und durchgehend belebt wird. Aus diesem gehen die
konkreten Erscheinungen hervor, und in dasselbe kehren
sie wieder zurück. Es ist unendlich, weil nur so die Ewigkeit und
Unendlichkeit des konkreten Werdens erklärbar und
begründbar ist.
Durch die Aussonderung der
Gegensätze
gehen aus dem Apeiron zunächst das Kalte und Warme, dann das Flüssige
und Feste und schließlich die einzelnen Erscheinungen in der Natur
hervor.
Anaximandros entwirft das Bild einer kosmischen
Weltentstehung und Weltentwicklung: Ganz am Anfang der Zeit
sonderte Eine Urwirbelbewegung nach dem
Prinzip der Schwere die Erde, dann die Luft und am Schluss das
Feuer vom Wasser. Ursprünglich war die ganze Oberfläche der Erde feucht
gewesen, durch einen allmählichen Verdunstungsprozess
entstanden die Winde und die Wenden von Sonne und Mond. Im weiteren
Verlauf der Geschichte wird es durch das
immerwährende Austrocknen immer weniger Wasser haben, bis es
schließlich einmal überhaupt kein Wasser haben
wird auf der Erde.
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Woraus aber die Dinge ihre Entstehung haben,
darein finde auch ihr Untergang statt, gemäß ihrer Schuldigkeit. Denn
sie leisteten einander Sühne und Busse für ihre Ungerechtigkeit, gemäss
der Verordnung. (Anaximandros,
Fragmente) |
Der Wind sei ein Fließen der Luft, indem die
feinsten und feuchtesten Teile in ihr von der Sonne in Bewegung gesetzt
oder zum Schmelzen gebracht würden.
(Anaximandros, Fragmente) |
Ursprünglich war die ganze Oberfläche der Erde
feucht gewesen. Wie sie aber dann von der Sonne ausgetrocknet wurde,
verdunstete allmählich der eine Teil. Es entstanden dadurch die Winde
und die Wenden von Sonne und Mond, aus dem übrigen Teil hingegen das
Meer. Daher würde durch das Austrocknen immer weniger Wasser haben, und
schließlich würde es allmählich ganz trocken werden. (Aristoteles über Anaximandros, Meteorologie II) |
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Das astronomische
Weltbild
Nach Anaximandros steht die Erde im Mittelpunkt
des Universums. Sie hat die Gestalt eines Zylinders,
dessen Breite 3 mal so gross ist wie dessen Höhe.
Nach Anaximandros war am Ursprung der Zeit die gesamte
Erde
mit Wasser bedeckt. Durch eine allmähliche
Sonneneinwirkung dünstete das Wasser aus und
sichtbar wurden die Landoberflächen.
Die Erde umkreisen die Planeten,
welche
wiederum auf der Oberfläche von Kugelförmigen Planetenschalen
kreisen. Dadurch erklärt Anaximandros, dass die von der Erde aus
sichtbaren Planetenbahnen ungleichförmig verlaufen.
Der Mond besteht nach Anaximandros
aus
einem Rad mit 19-fachem Erddurchmesser, welches von innen aus Feuer
besteht und das durch ein Feuerluftloch strömt. Mondphasen
erscheinen durch ein Drehen dieses Rades um die
eigene Achse. Mondfinsternisse entstehen dadurch,
dass die Mündung des Feuerluftloches verstopft wird.
Ganz zuoberst im All befindet sich die Sonne.
Sie weist nach Anaximandros einen Durchmesser auf, welcher
27-mal so gross ist wie die Erde. Die Sonne besteht aus einem Kreis,
ähnlich wie einem Wagenrade ähnlich, aus dessen
hohlem Felgenkranz das Feuer zum Vorschein kommt.
Anaximandros geht davon aus, dass nacheinander und
nebeneinander unzählig viele Welten im Kosmos
existieren.
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Der Kreis der Sonne ist 27 mal so gross (wie
derjenige der Erde), der des Mondes 19 mal so gross. (Hippolytos 16, 5) |
Die Erde habe die Gestalt eines Zylinders, dessen
Höhe ein Drittel seiner Breite sei.Auf der
einen ihrer beiden Grundflächen gehen wir, die andere liegt dieser
gegenüber. (Anaximandros, Fragmente) |
Anaximandros behauptet, dass sich die Erde im
Weltraum in schwebender Lage befinde, und zwar im Mittelpunkt der Welt. (Theo von Smyrna 198, 18) |
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Naturerklärungen und
die
Landkarte
Anaximandros soll als erster einen Himmelsglobus und
eine Erdkarte
entworfen haben.
Der Wind erklärt sich als ein
Fließen der
Luft.
Anaximander hielt die Seele für luftartig.
Der Vorstellung von der Seele als Luft liegt offenbar die
Verbindung des Lebens mit dem Ein- und Ausatmen zugrunde.
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